Hinaus ins Weite: Netzwerktreffen des Hildegardis-Vereins befasst sich mit Neuanfängen und Aufbrüchen von Frauen

Kreuter-Kirchhof: FrauenForum schafft Bildungsräume für Frauen, ermutigt und bestärkt sie

Bonn, 2.09.2023 Die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Beate Gilles, hat sich auf dem FrauenForum des Hildegardis-Vereins für mehr Präsenz von Frauen in Führung ausgesprochen. „Es gibt viele Frauen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, aber damit sie wirksam werden können, benötigen sie ein entsprechendes Umfeld“, sagte Gilles am Samstag in Bonn beim großen Netzwerktreffen des Hildegardis-Vereins. „Damit Führung übernommen und gestaltet werden kann, bedarf es des Weitblicks, der die Strukturen insgesamt berücksichtigt.“ Insbesondere in kirchlichen Einrichtungen und Ordinariaten könne neben der 2019 durch die Bischofskonferenz avisierte Quote künftig auch auf die Begleitung von Berufsbiografien sowie die Einführung verschiedener Leitungsmodelle geachtet werden, so Gilles.

Auf dem Abschlusspodium sprachen Gilles und Führungskräfte-Coach Karen Schallert über Vielfalt in der Arbeitswelt, Sichtbarkeit als Frau in Führung, Kraftquellen des eigenen Handelns und Gelingensfaktoren zur Überwindung von unbewussten Rollenstereotypen. Schallert, die 14 Jahre lang Führungskraft im internationalen Anlagenbau/Schiffbau von TGE Marine Gas Engineering, ist heute selbständig mit HandicapUnlimited. Sie sprach sich für mehr Vielfalt in Teams aus. „Ein Team, in dem unterschiedliche Menschentypen sind, arbeitet innovativer und progressiver“, so Schallert.

Die zuvor neu bestätigte Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof erinnerte daran, dass im Motto „Hinaus ins Weite“ sowohl Neuanfänge als auch gescheiterte oder erzwungene Aufbrüche stecken. „Unsere InklusionsGuides berichten, wie sie Unternehmen die Weite der Inklusion nahebringen. Wir sprechen über den Aufbruch der katholischen Kirche auf dem Synodalen Weg, über Frauen und Flucht, über Frauen und Frieden und über Geschichten des Scheiterns.“ Beim FrauenForum seien alle Themen vorgekommen, mit denen der Hildegardis-Verein in seinen Projekten Frauen (Bildungs-)Räume schafft, sie ermutigt und bestärkt, so Kreuter-Kirchhof.

„Das Cusanuswerk“, so der Leiter der Bischöflichen Studienförderung, Prof. Dr. Georg Braungart, „unterstützt nicht nur aus innerkirchlicher Verbundenheit heraus, sondern gerade auch als Begabtenförderung, das Anliegen des FrauenForums, Räume der Begegnung für Frauen aus verschiedenen Generationen zu schaffen und Führung, Verantwortung, gesellschaftliches Engagement gemeinsam in den Blick zu nehmen. Wir sind dankbar für die langjährige Kooperation zwischen dem Hildegardis-Verein und dem Cusanuswerk.“

Beim FrauenForum befassten sich am Freitag und Samstag 80 Teilnehmerinnen unter dem Leitwort „Hinaus ins Weite“ mit Frauen in Bezug auf die Themen Friedensinitiativen, Inklusion in Unternehmen, Scheitern und Neu-Beginnen, Mut, Sichtbarkeit von Frauen sowie Frauen und Flucht. Zwei aus Eritrea stammende Bonnerinnen unterschiedlicher Generationen, Hiwet Tsegai und Gergishu Yohannes, berichteten, was „Hinaus ins Weite“ für sie bedeutet.

Mitglieder wählen Vorstand des Hildegardis-Vereins

Unmittelbar vor dem FrauenForum wählten die Mitglieder des Hildegardis-Vereins den Vorstand neu. Als Vorsitzende wurde die Juristin Kreuter-Kirchhof bestätigt, als stellvertretende Vorsitzende die Politikwissenschaftlerin Dr. Hannah Schepers und als Schatzmeisterin Dr. Monika Arzberger. Neu wurde die Soziologin Andrea Heim in den Vorstand gewählt, dem weiterhin Petra Dierkes, Dr. Regina Illemann, Dr. Iris Müller-Limbach sowie die Geschäftsführerin Birgit Mock angehören. Aus dem Vorstand ausgeschieden ist die Berner New-Work-Expertin Prof. Dr. Caroline Straub.

Das FrauenForum ist ein generationenübergreifendes Treffen, das der Hildegardis-Verein mit Frauen aus seinem generationenübergreifenden Netzwerk in Kooperation mit der Bischöflichen Studienförderung „Cusanuswerk“ durchführt. Es wurde im Jahr 2016 mit einem der „Ideenpreise“ des Cusanuswerks ausgezeichnet und fand nun zum dritten Mal statt. Zum Netzwerk des Hildegardis-Vereins zählen Frauen, die an den unterschiedlichen Vorhaben des Vereins beteiligt sind oder waren, sei es als Darlehensstipendiatinnen für Studentinnen, als Teilnehmerin der Projekte zu Inklusion an Hochschulen und im Berufsleben oder des Programms „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“.

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